Warum sind Schnuller so eine große Sache?
Wie bei den meisten Dingen, die mit Neugeborenen zu tun haben, kann die Verwendung eines Schnullers Vor- und Nachteile mit sich bringen.
Wenn Dein Neugeborenes einen Schnuller benutzt (manche tun das nicht!), ist er wahrscheinlich sein "Lieblingsspielzeug". Und während Dir der Gedanke an eine Zahnspange in der Zukunft Deines Babys durch den Kopf geht, bist Du wahrscheinlich mehr als nur ein bisschen begeistert, dass er das Weinen Deines Babys lindert.
Genieße diese Stille. 🙂
Doch dann kehrt die Sorge zurück, denn Du fragst Dich, ob dieses sorglose Nuckeln zur Gewohnheit werden oder das Füttern beeinträchtigen könnte.
Dein Baby liebt den Schnuller, aber ist das auch gesund?
Nur zu, stecke den Schnuller wieder in Juniors Mund. Es ist nicht nur niedlich, Deinem Baby beim Nuckeln zuzusehen, der Schnuller ist auch in mehrfacher Hinsicht gut für Dein Kind - und für Dich.
Bestimmt weißt Du längst, dass Schnuller Deinem kleinen Wonneproppen Freude bereiten können. Sie helfen, Babys zu beruhigen und zu besänftigen.
Das Saugen ist ein normaler Reflex bei Neugeborenen. Tatsächlich beginnt er sogar schon vor der Geburt. Es hilft Deinem Baby, das Füttern an der Brust oder mit der Flasche zu üben. Auch das Saugen ohne Nahrungsaufnahme - das so genannte nicht-nutritive Saugen - ist für Babys ganz natürlich.
Schnuller sind also aus gutem Grund beliebt. In den westlichen Ländern verwenden bis zu 75 Prozent der Babys irgendwann einmal Schnuller.
Ab wann kann mein Neugeborenes einen Schnuller benutzen?
Es gibt keine richtige oder falsche Antwort darauf, wie früh Du Deinem Neugeborenen einen Schnuller geben solltest.
Wenn Du stillst, empfiehlt es sich, mit dem Schnuller zu warten, bis Du und Dein Baby eine feste Stillroutine entwickelt habt. Das kann bedeuten, dass Du bis zu vier Wochen warten musst, damit Dein Baby nicht die Brustwarzen verwechselt.
Was in aller Welt ist eine Saugverwirrung, und warum hat man Dir das im Krankenhaus nicht gesagt?
Nun, das Saugen an einer Brustwarze ist anders als das Saugen an einem Schnuller - für Dich, aber auch für Dein Baby.
Manche Neugeborenen finden es einfacher, am Schnuller zu saugen. Das kann es ihnen erschweren, sich zum Stillen festzuhalten. Oder sie verwenden ihre ganze Energie darauf, am Schnuller zu saugen und schlafen dann ein oder sind weniger am Stillen interessiert, wenn die Stillzeit kommt.
Für Frühgeborene kann das Stillen sogar noch schwieriger sein. Das liegt daran, dass ihre Saugmuskeln möglicherweise kleiner sind. Deine Krankenschwester oder Dein Arzt kann empfehlen, mit der Verwendung eines Schnullers zu warten. Allerdings ist jedes Baby anders.
Eine Theorie besagt, dass Schnuller dazu beitragen können, dass Babys zwischen den Stillmahlzeiten zufrieden sind und sich ablenken. Ohne Schnuller würden manche Mütter zwischen den Stillmahlzeiten die Flasche anbieten. Es ist jedoch schwer, dies abschließend zu sagen, also sprich am besten mit Deinem Arzt.
Wenn Dein Baby von Anfang an ausschließlich mit der Flasche gestillt wird, sollten Du ihm sofort einen beruhigenden Schnuller geben können.
Ist es in Ordnung, wenn mein Baby während des Schlafs einen Schnuller bekommt?
Auch wenn Dein Kind nicht weint, kann das Nuckeln an einem Schnuller ihm helfen, einzuschlafen und länger durchzuschlafen - was auch für Dich mehr Schlaf bedeutet. 🙂
Und was noch besser ist?
Schnuller werden auch mit der Verringerung des Risikos schlafbezogener Todesfälle bei Säuglingen in Verbindung gebracht. Das plötzliche Kindstod-Syndrom (SIDS) ist die häufigste Todesursache bei Babys zwischen 1 Monat und 1 Jahr.
Also nur zu - stecke Deinem Neugeborenen den Schnuller in den Mund und ruhe Dich ein wenig aus.
Warum sind Schnuller in der Nacht sinnvoll?
Schnuller können aus mehreren Gründen dazu beitragen, Dein Baby vor SIDS und Erstickung während des Schlafs zu schützen.
Sie können es Deinem Baby erschweren, sich auf den Bauch zu drehen. Auf dem Bauch zu schlafen ist unter Deinen wachsamen Augen großartig, aber die Bauchlage ist die riskanteste Position für den plötzlichen Kindstod.
Ein Schnuller verhindert auch, dass das Gesicht Deines Babys versehentlich zu nahe an die Matratze, ein Kissen oder eine Decke gerät. Abgesehen davon sollte das Bettchen Deines Babys so leer sein wie ein Blumenladen am Tag nach dem Valentinstag - ohne Kissen, Decken oder Stofftiere.
Andere Forscher sind der Meinung, dass das Saugen an einem Schnuller Babys helfen könnte, bessere Nervenreflexe und Atemmuskeln zu entwickeln.
Gib Deinem Baby seinen Lieblingsschnuller, wenn Du es zum Schlafen oder für ein Nickerchen auf den Rücken legst. Wenn der Schnuller während des Schlafs herausfällt, ist das völlig in Ordnung. Wenn es aufwacht oder weint, versuche, den Schnuller wieder hineinzustecken.
Vorteile von Schnullern
Schnuller sind genauso wichtig wie Babytücher - und haben wohl genauso viele Vorteile. Halte ein paar Schnuller für Dein Neugeborenes bereit: zu Hause, im Auto und in Deiner Handtasche.
Sei versichert, dass ein Schnuller weniger zur Gewohnheit wird als das Nuckeln am Daumen und Gewohnheiten bilden sich wahrscheinlich nicht vor einem Alter von 6 Monaten heraus, Punkt.
Während des Schlafs und des Mittagsschlafs helfen Schnuller:
- Babys schlafen ein und bleiben im Schlaf.
- Babys entspannen sich und schlafen von selbst wieder ein, wenn sie aufgewacht sind.
Schnuller können auch helfen:
- SIDS bei Neugeborenen zu verhindern.
- Dein Baby ausschließlich zu stillen, wenn Du das möchtest.
- Dein Baby bleibt zwischen den Mahlzeiten länger zufrieden.
Schnuller helfen, Babys zu beruhigen und abzulenken:
- bei allgemeiner Aufregung.
- bei allgemeiner Unruhe oder Angst.
- wenn sie krank sind oder Koliken haben (Gott bewahre, aber das kommt vor).
- wenn sie eine Untersuchung oder Impfung bekommen.
- wenn sie gebadet werden, aber bevor sie ins Wasser gehen.
Bei Flügen und Reisen kann ein Schnuller:
- Ängste lindern.
- Ohrenschmerzen aufgrund von Luftdruckschwankungen lindern.
Risiken von Schnullern
Bei Schnullern gibt es einige Risiken zu beachten.
Wenn ein Schnuller zu früh verwendet wird, kann es zu einer Verwechslung der Brustwarzen kommen und Dein Baby kann:
- den Schnuller dem Saugen an der Brust vorziehen.
- müde werden und nur kurze Zeit stillen.
Sie können auch zur Gewohnheit werden, aber im Allgemeinen erst ab einem Alter von 6 Monaten. In diesem Fall könnte Dein kleiner Schatz:
- von einem Schnuller abhängig werden, um sich selbst zu beruhigen, wenn er wach ist.
- aufwachen und schreien, wenn der Schnuller im Schlaf herausfällt.
Krankheiten können auch auftreten, wenn der Schnuller nicht oft und ausreichend gereinigt wird. Sie können:
- Krankheitserreger verbreiten.
- das Risiko von Ohrentzündungen erhöhen (häufiger nach dem 6. Lebensmonat).
Und schließlich kann ein Schnuller, der zu lange verwendet wird, den Zahnentwicklung Deines Babys beeinträchtigen. Sie können dazu führen, dass die Milchzähne leicht schief einwachsen.
Die Schnullerhersteller haben neue Formen und Größen entwickelt, um dem entgegenzuwirken und bedenke, dass die Milchzähne nicht dauerhaft sind. Bevor Du Dich versiehst, wird die Zahnfee Deine Taschen leeren. 😉
Tipps zur Verwendung eines Schnullers, damit alle zufrieden sind
- Verwende einteilige Schnuller, die nicht auseinanderfallen können. Dadurch wird die Gefahr des Erstickens verringert.
- Suche nach Schnullern, die aus Naturkautschuk und anderen sicheren Materialien hergestellt sind.
- Vermeide Schnuller, die schädliche Chemikalien wie Bisphenol-A (BPA) enthalten.
- Reinige Schnuller, indem Du sie ein paar Minuten lang in sterilem Wasser auskochst.
Alle guten Dinge haben einmal ein Ende
Wenn Dein Baby (oder Kleinkind) anfängt, seinen Schnuller als Kauspielzeug oder Beißring zu benutzen, ist es vielleicht an der Zeit, ihm den Schnuller abzugewöhnen. Ein Anzeichen dafür, dass Dein Baby auf dem Schnuller kaut, anstatt an ihm zu saugen, ist ständiges Sabbern.
Wie beim Toilettentraining gibt es auch beim Schnuller verschiedene Möglichkeiten, die sprichwörtliche Nabelschnur zu durchtrennen.
Probiere diese Tipps aus, um herauszufinden, was bei Deinem Kind funktioniert:
- den Schnuller ganz absetzen (und den Wutanfällen trotzen).
- Gib ihm den Schnuller nur zu bestimmten, gleichbleibenden Zeiten - der langsame und stetige Ansatz.
- Beschränke den Schnuller auf einen bestimmten Ort, z. B. das Kinderbettchen.
- Biete Deinem Kind andere Möglichkeiten zur Selbstberuhigung an - wie eine Lieblingsdecke oder ein Spielzeug.
Fazit
Schnuller sind für Dein Neugeborenes sicher.
Wann Du ihm einen gibst, hängt von Dir und Deinem Baby ab. Vielleicht ziehst Du es vor, dass Dein Kind praktisch mit einem Schnuller aus dem Mutterleib kommt und gut damit zurechtkommt. Vielleicht ist es aber auch besser, ein paar Wochen zu warten, wenn Dein Kind Schwierigkeiten hat, an der Brust zu trinken.
Schnuller haben Vor- und Nachteile. Ein sehr wichtiger Vorteil ist, dass sie das Risiko schlafbezogener Todesfälle bei Neugeborenen senken, insbesondere bei Babys unter 4 Monaten.
Was die Nachteile betrifft, so musst Du Dir bei einem Neugeborenen noch keine Sorgen über Zahnungsprobleme oder Ohrenentzündungen aufgrund von Schnullern machen. Die ersten Milchzähne kommen mit etwa 6 Monaten zum Vorschein. Auch Ohrinfektionen treten bei Babys in diesem Alter häufiger auf.