Kinder, die lange an der Brust und zwischendurch am Schnuller nuckeln, entwickeln Entzugserscheinungen beim Abgewöhnen. Dies ist ein natürlicher Prozess und zeigt, dass Menschen von Gewohnheiten nur schwer loskommen. Wenn Du Deinem Kind den Schnuller abgewöhnen möchtest, planst Du Schreie und Diskussionen besser mit ein.

Verliere und Du startest von vorn

Dein Kind wird Dich davon überzeugen, dass es den Schnulli benötigt und Dich überlisten. Gibst Du nach, fängt die Entwöhnung von vorn an. Bleib stark und achte vor allem darauf, dass alle anderen stark bleiben. Oma und Opa meinen es gut mit den Kleinen und stecken nicht nur gerne ein Bonbon zu, sondern reichen einen Ersatzschnuller.

Sprich Dich mit ihnen ab und kläre sie bei Bedarf über die Erscheinungen beim Entzug auf.

Die 5 häufigsten Entzugserscheinungen beim Abgewöhnen des Schnullers und was Du dagegen tun kannst...

1. Fehlender Appetit

Kommen wir zur ersten Entwöhnungserscheinung.

Hast Du bereits abgestillt? Weißt Du noch, dass Deine Brüste für lange Zeit die sicherste Nahrungsquelle waren? Und, dass Du den Schnuller gibst, weil Deine Brustwarzen das Nuckeln nicht dauerhaft aushalten?

Das Nuckeln am Schnulli hat mit der Nahrungsaufnahme zu tun und dem Saugreflex des Kindes. Wird dieser gestoppt und greift das Kind nicht zum Daumen, stellt sich bei einigen Kindern Appetitlosigkeit ein.

Es ist nicht schlimm, wenn Kinder für wenige Tage nicht ausreichend essen. Gib Deinem Kind nährstoffreiche Säfte, Wasser und sprich mit dem behandelnden Kinderarzt oder der Fachärztin, um frühzeitig einzugreifen.

2. Schlafmangel

Nächtliche Unruhe entsteht, weil das Saugen beruhigend wirkt. Schleiche nachts ins Kinderzimmer und beobachte Dein Kind in der Schlafphase.

Du wirst sehen, dass es die Saugbewegung ohne Schnuller ausübt. Ein launischer Reflex der Natur. Es dauert, bis sich der Effekt einstellt. Viele schmatzen noch als Erwachsene, wenn sie zu früh entwöhnt wurden.

Gib nicht nach und in unruhigen Phasen singst oder liest Du Deinem Kind etwas vor. Nimm es in den Arm oder halte es im Bett an der Hand, dass es Dich spürt. Du kennst Schlafmangel aus den ersten Lebensmonaten Deines Lieblings. Erinnerst Du Dich?

3. Schreien, Kratzen, Beißen

Entzugserscheinungen können Krämpfe im Körper auslösen. In der Muskulatur entsteht überschüssige Kraft, die der Körper entladen muss, um psychisch nicht zu überlasten. Abhängig von den Eigenschaften Deines Kindes äußert sich das in Schreien und heftigen Diskussionen.

Nimm jede Unterhaltung an, bleib bei Deinem Standpunkt und kläre Dein Kind altersgerecht über den nachhaltigen Nutzen der Aktion auf. Spätestens mit Abschluss der Regelschule wird es den Sinn verstanden haben, dazwischen wirst Du noch so manche Kämpfe mit Deinem Kind austragen. Stichwort Pubertät. Lies dazu diesen Artikel und Du weißt, es kommt noch besser. 🙂

Kratzen, Beißen oder Treten, einige hauen zu, es gilt physische Aktivitäten Deines Kindes einzugrenzen. Teile offen mit, dass Dir das weh tut und halte Deine Hände unten, nah am Körper.

4. Fehlende Konzentration

Stell Dir vor, Du hast lange etwas, was Dir in verschiedenen Lebenssituationen hilft und plötzlich verbietet Dir jemand das weiter zu nutzen. Deine Gedanken drehen sich fortan nur noch um genau das.

Du versuchst nicht an den Schnuller zu denken und schon ist er präsenter als je zuvor in Deinen Gedanken. Fehlt Deinem Kind die Konzentration, beschäftige es mit sinnvoller Unterhaltung. Lest, bewegt Euch an der frischen Luft, trefft Euch mit anderen Kindern, dass es vom Gedanken "Schnuller" loskommt.

5. Gereiztheit gehört dazu

Du willst Deinem Kind den Schnuller abgewöhnen und ahnst, dass Du vor einer Herausforderung stehst? Mach Dich nicht verrückt, die meisten Kinder vergessen den Schnulli binnen weniger Tage und die Entzugserscheinungen sind marginal.

Als zusätzlichen Tipp möchte ich Dir noch mein "Buch zum Schnuller abgewöhnen" empfehlen. 🙂

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